Aufgrund von Anfragen und zur Vermeidung von Missverständnissen möchten wir an dieser Stelle die wichtigsten Regelungen zu Ferienverlängerungen und
Beurlaubungen erläutern:
Hinweise zur Teilnahmepflicht am Unterricht, Ferienverlängerungen und Beurlaubung
(Unterrichtsbefreiung)
Ferienverlängerungen
Eine Verlängerung der Ferien, die direkt vor Beginn und direkt im
Anschluss an die Ferien beantragt wird, darf von der Schulleitung und den Klassenlehrern prinzipiell aufgrund eindeutiger gesetzlicher Regelungen und
Vorgaben nicht genehmigt werden.
(Werden Ferien eigenmächtig durch die Eltern verlängert, entsteht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeldverfahren einhergeht.)
Das Kultusministerium nimmt die mediale Berichterstattung zu den Verletzungen der Schulbesuchspflicht rund um die vergangenen Pfingstferien durch bayerische Schülerinnen und Schüler zum Anlass,
um auf die Rechtslage in Baden-Württemberg hinzuweisen. Gemäß § 72 Abs. 3 S. 1 Schulgesetz für Baden-Württemberg erstreckt sich die Schulpflicht auf den regelmäßigen Besuch des Unterrichts und
der übrigen verbindlichen Veranstaltungen der Schule. Eine Beurlaubung vom Schulbesuch zur Verlängerung der Ferienzeiten ist nicht vorgesehen. Der Wunsch, längere Ferien oder günstigere
Reisezeiten in Anspruch zu nehmen, ist kein „wichtiger persönlicher Grund“, der nach § 4 Abs. 3 Nr. 9 Schulbesuchsverordnung eine Beurlaubung ermöglicht. Entsprechende Anträge sind deshalb
abschlägig zu bescheiden. Werden die Schülerinnen und Schüler für einen solchen Zeitraum beispielsweise wegen Krankheit entschuldigt und erscheint das tatsächliche Vorliegen eines solchen
Entschuldigungsgrundes zweifelhaft, kann unter den Voraussetzungen des § 2 Schulbesuchsverordnung die Vorlage eines ärztlichen oder gar amtsärztlichen Zeugnisses verlangt werden.
Quelle: Infodienst Schule 97
Beurlaubung
Zuständig für die Entscheidung über Beurlaubungen (bis zu 2 Tage) aufgrund besonders begründeter Einzelfälle bzw. besonderer
Ereignisse (z. B. Teilnahme an einer überregionalen Sportveranstaltung, Kirchliche Feiertage, Prämierung, Todesfall, Umzug, etc.) ist die Klassenleitung. Ein schriftlicher Antrag
(formlos) mit Begründung ist notwendig.
Zuständig für die Entscheidung über Beurlaubungen (ab 3 Tage) ist die Schulleitung. Ein schriftlicher Antrag (formlos) mit Begründung ist notwendig. Es gibt nur wenige
gesetzliche Ausnahmen, die eine längere Beurlaubung oder einen Auslandsaufenthalt während der Schulzeit begründen, wie die Eheschließung von Geschwistern, Hochzeitsjubiläen der
Erziehungsberechtigten, Todesfall in der Familie, ein dringend notwendiger Kuraufenthalt der Eltern, Wohnungswechsel und die schwere Erkrankung von zur Hausgemeinschaft gehörenden
Familienmitgliedern, sofern die Anwesenheit des Schülers zur Pflege erforderlich ist.
Eine Beurlaubung/Unterrichtsbefreiung aufgrund von zusätzlichen Urlaubs- und Freizeitaufenthalten oder die durch Sprachreisen, allgemein familiäre, jahreszeitliche, arbeitstechnische,
kulturelle oder terminliche Aspekte begründet wird, kann - auch aufgrund der Schulbesuchspflicht - grundsätzlich nicht genehmigt werden.
Die Schulleitung muss die bestehenden schulgesetzlichen Regelungen bei der Prüfung eines Antrages berücksichtigen, kann diese nicht außer Kraft setzen und ist deshalb nicht völlig frei in
der Entscheidung.
Bei genehmigten Beurlaubungen muss mit der Klassenleitung abgesprochen werden, welche Unterrichtsinhalte der/die fehlende Schüler/-in während der Fehlzeit zu bearbeiten hat.